TTC OELDE e.V. - Tischtennissport in Oelde

In den sechziger Jahren wurden die Bediensteten des Postamtes Oelde vom Postverband angeregt, in der Freizeit aktiv Sport zu treiben. Zunächst begnügten sich einige Interessenten damit, dass eine erworbene Tischtennisplatte auf dem Dachboden des Postamtes aufgestellt wurde, wo man sich von Zeit zu Zeit zum Spiel mit dem weißen Ball traf. 

Die erste Trainingsstätte auf dem Dachboden des Postamtes Oelde.

Nachdem sich eine Interessengemeinschaft gebildet hatte, fand am 13.10.1966 in der Gaststätte “Uhrmeister am Eck“ die Gründungsversammlung des „Postsportverein Oelde e.V.” statt. Die Versammlung wählte Martin Sedlacek zum 1. Vorsitzenden. Von den 14 Gründern sind heute noch Günter Meyer und Rudolf Ossenbrink aktiv im Verein tätig. Antragsgemäß wurde der PSV Oelde am 21.10.1966 in den Stadtverband für Leibesübungen aufgenommen. Zur gleichen Zeit trat man der Betriebssportgemeinschaft des Kreises Beckum bei, die dann die Möglichkeit bot, an Meisterschaftsspielen teilzunehmen.

Mit der zwischenzeitlichen Vereinserweiterung wurde der Wunsch nach einer größeren Spielhalle immer dringender. Vom Stadtverband für Leibesübungen wurde die Gymnastikhalle des Thomas-Morus-Gymnasiums montags von 17.30 bis 21.30 Uhr zur Verfügung gestellt. Auf Grund der verbesserten Spielmöglichkeiten - immerhin konnten hier drei Tischtennisplatten aufgestellt werden - gab man einigen betriebsfremden Sportlern die Möglichkeit, am Spielbetrieb des PSV teilzunehmen. Auf Antrag wurde der PSV Oelde am 23.1.1967 in den Westdeutschen Tischtennis-Verband aufgenommen. Der erste sportliche Höhepunkt war die Betriebssportmeisterschaft in der Spielserie 1968/69.

Meister und Pokalsieger in der Betriebssportklasse Beckum 1968/69. H. Butenkemper (Kreisausschuß), W. Breitmeyer, B. Kaldewey, H. Lahme, G. Meyer, H. Funke, M. Sedlacek (Vorsitzender).

In der Generalversammlung am 20. 2. 1970 erklärte der bis dahin amtierende 1. Vorsitzende Martin Sedlacek aus zeitlichen Gründen seinen Rücktritt. Als Nachfolger wurde Anton Zurwonne zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt. Das Wunschdenken vieler Vereinsaktiven - hervorgerufen durch die steigende Mitgliederzahl - ging dahin, zukünftig am Spielbetrieb des WTTV teilzunehmen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3.6.1970 beim Vereinswirt Düding-Vilbusch wurde entschieden, dass wir uns von der Betriebssportgemeinschaft Beckum lösen und als öffentlicher Verein - also für jedermann zugänglich - zukünftig an den Meisterschaftsspielen in der 3. Kreisklasse des Kreises Wiedenbrück teilnehmen.

Auf Antrag an den Stadtverband für Leibesübungen wurde dem Verein erfreulicherweise die größere Wibbelt-Turnhalle zugesprochen. Das Training konnte von jetzt an zweimal wöchentlich durchgeführt werden. Die Mitgliederzahl hatte sich zwischenzeitlich mehr als verdoppelt. Besonderes Augenmerk wurde nun auf die Jugendarbeit gelegt. Der Verein meldete zum ersten Mal eine Jugendmannschaft zu den Meisterschaftsspielen der Spielserie 1970/71.

Die ersten Jugendspieler des PSV Oelde: N. von Heißen, H. Klein, M. Klein.

Am 5.3.1971 fand im neuen Vereinslokal “Kömpel“ die Jahreshauptversammlung statt, von der Heinz Beerenbrink zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Mit gezielter Breitenarbeit, besonders durch die Förderung der Jugendlichen und Schülern, stieg das Leistungsniveau enorm an. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Ende der Spielserie 1971/72 schaffte die 1. Mannschaft in einem Entscheidungsspiel gegen Victoria Clarholz den Aufstieg in die 2. Kreisklasse.

Um weitere und bessere Spielmöglichkeiten zu erlangen, wurde ein Antrag auf Zuteilung der neu errichteten Roncalli-Turnhalle gestellt. Diese uns ab 1.10.1972 zugeteilte Halle brachte für die Aktiven erheblich bessere Trainingsmöglichkeiten. Die intensive Jugendarbeit im Verein hatte ihren Erfolg mit dem Aufstieg der 1. Jugendmannschaft in die Bezirksleistungsklasse.

1. Jugendmannschaft Meister der 1. Kreisklasse 1972/73. M. Bieler (Trainer), W. Weiser, G. Fuchtmann, P. Mussenbrock, L. Schubert, H. Meckenfeld.

Am 10.2.1973 wurde in der Generalversammlung Helmut Funke zum 1. Vorsitzenden des PSV gewählt. Durch die rege Vereinstätigkeit aufmerksam geworden, zeigten auch einige Oelder Damen Interesse am Tischtennissport. So konnte der Verein erstmals zur Spielserie 1973/74 eine Damenmannschaft melden. Durch Vereinsidealismus und Ehrgeiz zum Erfolg schaffte die 1. Herrenmannschaft nach 2-jähriger Angehörigkeit in der 2. Kreisklasse durch einen Sieg im Entscheidungsspiel gegen DJK Gütersloh den Aufstieg zur 1. Kreisklasse. Gleichzeitig stieg unsere 1. Jugendmannschaft dank eines souveränen Durchmarsches in die Bezirksliga auf. Ein Großteil der Vereinsmitglieder befasste sich seiner Zeit mit dem Gedanken, den Vereinsnamen aus Gründen der Unabhängigkeit zu ändern.

1. Mannschaft Spieljahr 1973/74 Aufstieg in die 1. Kreisklasse. H. Kröger, M. Bieler, R. Breuer, H. Klein, N. Thiel, R. Pötter.

Auf der Generalversammlung am 21.2.1975 wurde dieser Vorschlag mit großer Stimmenmehrheit angenommen. Mit Wirkung vom 1.8.1975 wurde der Postsportverein offiziell in “TTC Oelde 1966 e.V.“ im Vereinsregister umgeschrieben. Zum 10-jährigen Vereinsjubiläum 1976 konnten einige besondere Erfolge errungen werden. Drei Seniorenmannschaften stiegen in die jeweils höhere Spielklasse auf, wobei die 1. Herrenmannschaft den Sprung in die Bezirksklasse schaffte. Weiterhin errangen zwei Schülermannschaften den Kreismeistertitel. Hierfür wurde der TTC Oelde vom Stadtverband für Leibesübungen als „Verein des Jahres 1976“ ausgezeichnet.

Ehrung zum “Verein des Jahres 1976”. G. Fuchtmann, H. Kröger, N. von Heißen, W. Ahlke, N. Thiel, R. Breuer, B. Fuchtmann (Aemtersparkasse).

In der Jahreshauptversammlung am 19.2.1978 legte Helmut Funke sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Dieter Ilm gewählt. Offizielle Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit und der erzielten Erfolge erhielt der Verein 1978 durch den Auftrag des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes, die Bezirksmeisterschaften Ostwestfalen-Lippe durchzuführen. In den beiden größten Oelder Sporthallen, der „Sporthalle am Hallenbad“ und der „Olympia-Turnhalle“, wurden die Meisterschaften mit über 500 Tischtennisspielern an zwei Spieltagen gleichzeitig ausgetragen. Bei diesem Turnier konnten die beiden Oelder Mädchen Martina Figul und Jutta Ahlke die Plätze 1 und 2 im Einzel und zusammen im Doppel den 1. Platz bei den Schülerinnen B belegen.

Bezirksmeister Schülerinnen B 1978. J. Ahlke, M. Figul.

Durch diese Erfolge angespornt wurde weiterhin ein großer Stellenwert auf die Schüler- und Jugendarbeit durch Trainer Manfred Bieler gelegt. Den verdienten Lohn hierfür sollten die kommenden Spielserien bringen. So konnten in der Serie 1978/79 sowohl die 1. Mädelmannschaft als auch die 1. Schülerinnenmannschaft den Titel des Bezirksmeisters erringen und somit um die Westdeutsche Meisterschaft mitspielen. Den Bezirkspokal gewannen die 1. Schüler sowie die 1. Schülerinnenmannschaft. Beide Jugendmannschaften spielten auf Bezirksebene, die 1. Jugend in der Bezirksliga, die Reserve in der Bezirksklasse. Beim Westdeutschen Ranglistenturnier der Schülerinnen B in Wuppertal belegte Martina Figul einen hervorragenden 4. Platz. In den folgenden zwei Jahren ragten weitere Erfolge der Schülerinnen heraus. Martina Figul wurde Bezirksmeisterin der Schülerinnen A im Einzel und Doppel und nahm an der Westdeutschen Meisterschaft teil. Sandra Straube erspielte sich in der Bezirksrangliste der Schülerinnen B den 1. Platz. Aber auch im Seniorenbereich ging es weiter aufwärts. 1979 gelang der 1. Mannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga und im darauf folgenden Jahr in die neu formierte Landesliga.

Aufstiegsmannschaft in die Landesliga 1980. H. Kröger, G. Lewak, G. Fuchtmann, J. Linckamp, N. Thiel, D. Ilm, W. Schlömer.

Im Sommer 1980 wurde für alle Oelder Tischtennisspieler, die nicht am Meisterschafts-Spielbetrieb teilnehmen wollten, eine Hobbygruppe ins Leben gerufen. Sie konnten ihrem Sport nun unter wesentlich besseren Bedingungen nachgehen, ohne gleich um Punkte kämpfen zu müssen. Nach den vielen Jahren des sportlichen Erfolgs war 1982 für die 1. Herrenmannschaft jedoch ein Rückschritt zu verzeichnen. Am Ende der Serie reichte ein 10. Platz in der Landesliga nicht aus, und so musste der Weg zurück in die Bezirksliga angetreten werden. Darüber tröstete auch ein Zitat aus der Zeitschrift des „Deutschen Tischtennis Bundes“ nicht hinweg: “Die einzige Mannschaft, die Landesligaformat hat, muss absteigen”. Drei Spieler der Mannschaft wechselten zu einem anderen Verein.

Auf der Kreisversammlung am 25.5.1982 wurde unser ehemaliger Vorsitzender Helmut Funke mit der Silbernen Ehrennadel des WTTV für seine 30-jährige aktive Spielerlaufbahn geehrt. Die Jahreshauptversammlung am 27.2.1983 im Lokal „Schniederjürgen“ brachte einen Wechsel im Amt des 1. Vorsitzenden. Rolf Pötter trat die Nachfolge von Dieter Ilm an. Im gleichen Jahr beantragten sechs junge Damen die Aufnahme in den Verein als Tanzgruppe. Als die “Crazy Ping Pongs” traten sie bei Vereinsfeiern auf und repräsentierten den TTC auf Veranstaltungen anderer Vereine.

Am 21.5.1985 erhielt auch Günter Meyer die Silberne Ehrennadel des WTTV. Diese wurde ihm für seine 10-jährige Tätigkeit als Kreisjugendwart verliehen. Nach weiteren Spielerabgängen, die auch durch den guten Nachwuchs nicht ersetzt werden konnten, kam es 1985 für die 1. Herrenmannschaft zum Abstieg in die Bezirksklasse. Im Jugendbereich konnten jedoch weiterhin Erfolge erzielt werden. Zum Ende der Spielserie 1985/86 verzeichnete die 1. Jugendmannschaft, nachdem sie zwischenzeitlich bis in die Kreisliga zurückgefallen war, den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse. Die 1. Mädelmannschaft wurde Meister der Kreisliga und stieg in die Bezirksliga auf.

Meister der Jugendkreisliga 1985/86 Aufstieg in die Bezirksklasse. I. Meyer, A. Krampe, B. Meyer, K. Dolle.
Meister der Mädelkreisliga 1985/86 Aufstieg in die Bezirksliga. B. Sparenberg, S. Hilker, E. Röwekamp, N. Guthoff.

1986 feierte unser Verein aber auch das 20 jährige Vereinsjubiläum. Im Mai des Jahres konnte in der ausverkauften „Sporthalle am Hallenbad“ ein Grand-Prix-Turnier mit vier Weltklassespielern präsentiert werden. Diese Veranstaltung war sowohl für den TTC, als auch für den Tischtennissport eine großartige Werbung. Zum Ende der Spielserie 1986/87 schaffte auch die 1. Damenmannschaft den Sprung von Kreis- auf Bezirksebene. Sie spielt seitdem in der Bezirksklasse um Meisterschaftspunkte. Nachdem die 1. Herrenmannschaft von 1987 bis 1989 in der Kreisliga gespielt hatte, konnten 1989 drei erfahrene Spieler für die Spitzenpositionen gewonnen werden. Sie brachten einen enormen sportlichen Aufschwung. So konnte die Mannschaft zum Ende des Spieljahres 1989/90 die Meisterschaft der Kreisliga und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksklasse, sowie den Pokalsieg auf Kreis- und Bezirksebene feiern.

Meister der Kreisliga 1989/90. U. Stegemann, U. Falk, J. Linckamp, A. Krampe, W. Ahlke, K. Beerenbrink.

Im März 1990 fand für den TTC Oelde der erste internationale freundschaftliche Vergleich statt. Durch private Kontakte zustande gekommen, konnten wir acht Tischtennisspieler der BSG Motor Gotha aus der DDR, die sich bereits im politischen Umbruch befand, begrüßen. Bevor es dann zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten kam, reisten im Mai des gleichen Jahres zehn aktive des TTC zum Rückspiel nach Gotha.

Die heutige Trainingsstätte. Schüler- und Jugendtraining an 12 Platten in der Roncalli-Turnhalle.

Die positive Bilanz der Vereinsgeschichte können wir auch im Jubiläumsjahr 1991 fortführen. Der eigenständige Verein ist inzwischen auf über 150 Mitglieder, davon knapp die Hälfte Schüler und Jugendliche, angewachsen. Am Spielbetrieb der Saison 1990/91 nahmen 8 Herren-, 2 Damen, 3 Jugend-, 1 Mädel-, 2 Schüler und 3 Knabenmannschaften teil. Von diesen 19 Mannschaften ragten besonders die Erfolge der 1. Herrenmannschaft hervor. Nach nur einem Jahr Zugehörigkeit zur Bezirksklasse holte sie die Meisterschaft und den Pokal nach Oelde und steigt in die Bezirksliga auf. Auch die 1. Jugendmannschaft schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga. Die 2. Damenmannschaft und die 1. Jugendmannschaft gewannen den Pokalwettbewerb. Den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse erreichten die 4., 5. und 6. Herrenmannschaft sowie die 3. Jugendmannschaft, die auch die Meisterschaft für sich entscheiden konnte.

 

Diese Chronik wurde zum 25jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1991 erstellt.
Wer Interesse hat diese Chronik fortzuführen oder Material hierfür liefern kann,
wird gebeten mit dem Vorstand Kontakt aufzunehmen.

1. Vorsitzender

Martin Sedlacek

1966 bis 1970

2. Vorsitzender

Anton Zurwonne

1970 bis 1971

3. Vorsitzender

Heinz Beerenbrink

1971 bis 1973

4. Vorsitzender

Helmut Funke

1973 bis 1978

5. Vorsitzender

Dieter Ilm

1978 bis 1983

6. Vorsitzender

Rolf Pötter

1983 bis 2001

7. Vorsitzender

Andreas Krabus

2001 bis 2015

8. Vorsitzender

Patrick Oesterwinter

2015 bis 2019